Die Verlautbarung der Glaubenskongregation, gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht segnen zu können oder vielmehr nicht segnen zu wollen, ist eine weitere Absage an eine Humanisierung kirchlichen Denkens und Handelns. Selbst in der Wahl der Sprache ist diese Stellungnahme eine Demütigung für alle Menschen, die nicht katholisch „regelkonform“ lieben und das weist über homosexuelle Partnerschaften hinaus. In der gegenwärtigen Situation ist diese Positionierung allerdings nicht nur eine erneute Abwendung und Ausgrenzung von Menschen, die offensichtlich von Teilen dieser Kirche keine Zuwendung erwarten dürfen, es ist ein politisches Signal.
Am 11.03.2021 hat das EU-Parlament mit deutlicher Mehrheit dafür votiert, die Europäische Union zum Freiheitsraum für LGBTIQ-Personen auszubauen. Am 15.03.2021 sagt die Glaubenskongregation „mit uns nicht“ und bestärkt damit alle politischen Kräfte in Europa und weltweit, die die Rechte von LGBTQI auf gesellschaftliche und rechtliche Gleichstellung beschränken und aushebeln wollen.
Damit hat die Glaubenskongregation nicht nur ein verheerendes Signal an alle Menschen gesandt, die in und mit der Kirche noch guten Willens sind, sondern an alle Menschen, die sich für Gleichberechtigung und die Achtung der Menschenwürde engagieren.