In der SPIEGEL-Ausgabe vom 09.07.2025 schreibt Leonie Schöler: „Ich bin nicht das Geschlecht, das mir von außen zugesprochen wird. Ich bin nicht das Geschlecht, wie andere es gern hätten. Ich bin nicht die Frau, die andere in mir sehen, nicht die Rolle, die ich von außen vorbestimmt ausfüllen soll. Ich möchte frei sein – und deshalb strebe ich eine Freiheit an, die für alle gilt.“[1]
Sie bezieht sich in ihrer Kolumne nicht nur darauf, dass in den USA, Polen oder Ungarn die Rechte von LGBTQI* unter der Überschrift „Kampf gegen die Wokeness“ massiv beschnitten werden, sondern selbst in der Frauenbewegung die Tendenz besteht, trans*, inter* oder non binäre Frauen auszuschließen, um sogenannte Schutzräume für Frauen zu erhalten.
Es ist nicht abzustreiten, dass auch in den stationären Einrichtungen des SkF ständig neu und in jedem Einzelfall abgewogen werden muss, ob eine trans*, inter* oder non binäre Person in dieser Nacht in der Notschlafstelle oder in der Inobhutnahmeeinrichtung Reichenspergerhaus oder dauerhaft in einer intensivpädagogischen Wohngruppe aufgenommen werden kann, wenn es Ängste oder Vorbehalte bei den übrigen Besucher:innen oder Bewohner:innen gibt.
Gleichzeitig müssen und wollen wir weiter für die gesellschaftliche Anerkennung, für gleiche Rechte eintreten, alle exkludierenden Bewegungen widerstreben der Frauenbewegung, die eben gerade die Gleichstellung unabhängig von Geschlecht und Aussehen wollte.
Die Ausgrenzung von LGBTQ+ ist daher auch antifeministisch, weil sich hier Menschen das Recht nehmen, zu bestimmen, wer „dazu“ gehört, wem alle Rechte zustehen und wer in seinen Rechten beschnitten und in seiner Würde beeinträchtigt werden darf.
Deshalb 2025 – Happy Pride. Wir machen gemeinsam weiter und lassen uns die Freiheit nicht nehmen
[1] https://www.spiegel.de/geschichte/trans-personen-politische-verfolgung-beklaute-trans-frauen-schreitet-voran-aber-der-kampf-geht-nur-gemeinsam-a-f2bb83b8-8d81-41ac-be73-b46e7b32cc00