Seit 125 Jahren engagiert sich der SkF in der Arbeit mit Sexarbeiter:innen. Unsere Fachberatungsstelle Rahab verfügt über drei Module - den geschützten Straßenstrich auf der Geestemünder Straße, die aufsuchende Arbeit auf den verschiedenen Straßenstrichen, Clubs und Bordellen, die Offene Beratung und die Umstiegsberatung - in denen wir Sexarbeiter:innen in ihrer Arbeit begleiten, bei Fragen und Problemen beraten und, falls sie das wünschen, beim Umstieg begleiten.
Daher begrüßen wir, dass sich die Delegiertenversammlung des SkF Gesamtverbandes in großer Einigkeit gegen ein Sexkaufverbot nach dem sogenannten Nordischen Modell ausgesprochen. Viel wichtiger als Verbote und Restriktionen sind, und das bestätigt ebenfalls die vom Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) in den letzten knapp zwei Jahren durchgeführte Evaluation des Prostituiertenschutzgesetzes, die Absicherung niedrigschwelliger Beratungsangebote, gesundheitliche Prävention und Versorgung sowie gezielte Maßnahmen zur Bekämpfung von Zwangsprostitution und Menschenhandel.
Wir freuen uns, dass die Delegiertenversammlung damit nicht zuletzt die Forderungen der Sexarbeiter:innen selbst aufgenommen haben, die befürchten, bei einem Sexkaufverbot gänzlich in die Illegalität und damit in die Schutzlosigkeit abgedrängt zu werden. Und wir sind dankbar, dass die Delegiertenversammlung sich mit diesem Votum eindeutig an die Seite der Ortsvereine stellt, die sich wie der SkF Köln mit der Fachberatungsstelle Rahab in der Beratung und Begleitung von Sexarbeiter:innen engagiert.